Die Schwierigkeit beginnt schon damit zu definieren, was man unter einer "geistigen Verbindung" verstehen will. Jeder verbindet etwas anderes damit.
Da ich aus der Naturwissenschaft komme - allerdings nicht dogmatisch darin festhänge - sehe ich mir das, was mein Gehirn so macht, immer mit einem interessierten Auge an und vergleiche es mit dem, was unsere Wissenschaft dazu herausgefunden hat.
Im Alltag unterscheiden wir gerne zwischen "Gefühl" und "Verstand" und begreifen das oft als Gegensatz. Das kommt auch in den Begriffen "Bauchgefühl" zum Ausdruck, oder "verkopft sein".
Im Grunde ist aber beides eine Funktion unseres Gehirns. Gerade zu dem Phänomen der Intuition gibt es sehr interessante Denkansätze. Je besser Wissen und Erfahrung in Bezug auf einen Vorgang sind, desto mehr kann man sich auf das Phänomen der Intuition verlassen. Das Gehirn sagt einem, auf eine nicht präzise Art und Weise, z.B. daß da etwas nicht stimmt. Dabei hat es eine Menge Informationen verarbeitet, ohne daß wir uns dessen bewußt sind. Also schickt das Gehirn nun eine Botschaft an das Bewußtsein, die aber nicht einem Denkvorgang gleicht. Der bewußte Teil des Gehirns soll damit auf etwas aufmerksam gemacht werden.
Der bewußte Bereich repräsentiert aber nur einen kleinen Teil unseres Gehirns. "Darunter" existiert ein Meer von verarbeiteten Daten, die uns nicht automatisch zugänglich sind, die wir aber in Gestalt des Phänomens der Intuition oder der "Gefühle" nutzen können.
Auch Gefühle sind eine Funktion unseres Gehirns.
Für mich wird es an einer ganz anderen Stelle in Bezug auf Tiere sehr spannend. Die haben nämlich auch ein Gehirn. Da, finde ich, hat die Naturwissenschaft lange "gepennt" und einfach mal ganz unwissenschaftlich angenommen, daß die Gehirne von Menschen ganz anderes funktionieren als die von Tieren. Im Zuge dieser Annahme wurden den Tieren nicht nur Denkprozesse abgesprochen, sondern gleich auch mal jede Emotion. Stattdessen wurde dann dafür der Begriff des "Instinktes" eingeführt.
Erst langsam wird sie eines Besseren belehrt. Dabei kristallisiert sich immer mehr heraus, daß Tiere keinesfalls nur instinktgesteuerte Wesen sind. Am deutlichsten wird das in der Beziehung zwischen Tier und Mensch. Da plötzlich macht der Instinkt nämlich häufig keinen Sinn mehr und die Tiere beginnen ganz neue, ungewohnte Verhaltensweisen auszubilden.
Und nun kehrt der Gedankenbogen zum Mauseforum zurück. Klar, kann man über "übersinnliche Phänomene" diskutieren. Aber warum nicht über Erfahrungen mit Mäusen und Menschen nachsinnieren? Da gäbe es so viel zu berichten und zu teilen, worüber man sich wundern und nachdenken könnte.
Eine Geschichte, eine wahre, will ich hier dazu erzählen:
Unter meinen Mäusen gibt es eine ganz merkwürdige Maus. Sie heißt Saga. Von allen Mäusen war sie von Anfang an die kleinste und das Mäuschen mit dem größten Bewegungsdrang und der heftigsten Freiheitsliebe. Zur Zeit der VG nützte sie jede Gelegenheit, am Arm entlang aus dem Aquarium zu klettern. Das ist jetzt noch nicht ungewöhnlich, schließlich war der Arm das Tor zur Freiheit.
Einmal auf der Schulter angekommen, kletterte sie sofort in meinen Pullover. Dort hat sie sich ausgesprochen wohl gefühlt. Sie setzte ein paar Kötel ab, wanderte mehrmals um die Hüften herum (dort hatte ich den Pullover in die Hose gesteckt, damit sie nicht unten entkommen konnte) und fing dann an, sich friedlich zu putzen. Die Maus schien überhaupt keine Angst zu kennen.
Nach drei Wochen, war ihr das "Gelände" nicht mehr groß genug und sie versuchte immer öfter am Rücken und den Beinen an mir herunter zu klettern. Im Aquarium war sie stundenlang mit Ausbruchsversuchen beschäftigt. Sie fraß kaum, wuchs nicht und wurde auch nicht dicker. Alles, was sie wollte, war: RAUS.
Nach 3 Wochen gab ich auf und ließ sie in der Küche herum laufen.
Jetzt wird es merkwürdig. Die Maus kam nämlich regelmäßig nachts zu mir ins Bett. Unter die Bettdecke! Ich bin davon aufgewacht. Daraus hat sich ein Ritual entwickelt: Ich wache auf, weil das Mäuslein auf mir herum läuft, richte mich auf und ziehe den bereit gelegten Pullover an. Maus klettert unter den Pullover und läßt sich ins Aquarium zu den anderen zurück bringen. Meine Schlafqualität hat dieses Phänomen nicht gerade verbessert.
Als dann die Mäuse im Endgehege waren, hat die kleine Saga ihr Verhalten ganz plötzlich verändert. Sie wurde immer scheuer, ließ sich nur noch selten sehen und die Besuche im Bett hörten auch auf. Leckerli wollte sie noch immer und nahm sie nach einigem Zögern auch aus der Hand. Dabei verhielt sie sich aber scheuer, als die anderen Mäuse.
Warum sie ihr Verhalten geändert hat, ich weiß es nicht. Auch nicht, warum sie immer zu mir ins Bett gekommen war. Jedenfalls, das hörte schlagartig auf. Ein bißchen traurig war ich schon. Aber schließlich sollte sie ja mit ihren Artgenossen zusammen leben und nicht mit dem Menschenwesen.
Gestern, inzwischen waren Wochen vergangen, schien sie mir wieder etwas zutraulicher zu sein. Also hielt ich ihr vorsichtig den Arm hin und das Mäusekind kletterte nach kurzem Zögern daran hoch. Schnell war sie auf der Schulter angelangt und verkroch sich dort unter dem Pullover.
Die Maus saß eine ganze Stunde dort unter dem Pullover auf meiner Schulter. Sie hat sich kaum bewegt, ist auch nicht herum geklettert, sondern saß nur ganz still unter dem Pullover auf meiner Schulter.
Es war, als hätte ihr etwas gefehlt.
Ich saß also auf dem Boden und habe leise zu ihr geprochen und mich möglichst wenig bewegt. Nach einer Stunde kroch sie weiter in den Ärmel. Das war immer das Zeichen, daß sie wieder zurück wollte. Ich hielt also die Hand ins Mäusegehege und sie ist wieder heraus gehuscht.