Hausmaus aufgenommen

P

pet

Gast
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo Wendy, Hallo an alle. Ich bin neu hier und will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber ich hoffe es ist mir gestattet eine kleine Anmerkung zu machen. Ich habe es irgendwie befremdend gefunden daß hier einem Tierarzt (den niemand kennt und es war doch wohl auch niemand dabei) gleich von Vornherein fehlendes Fachwissen unterstellt wird. Das ist wohl mehr eine Verallgemeinerung, aber gut, das ist nicht das Thema. Wendy, ich weiss nicht wie Du zu Deiner Maus gekommen bist, aber ich denke mal, ein Wildtier das man einfach irgendwo auflesen kann hätte so gut wie keine Überlebensschance und irgendwie vermisse ich wohlwollende Worte daß Du Dich einem Tier in Not angenommen hast das andere wohl ohne zu Zögern
ihrem Schicksal überlassen oder beseitigt hätten. Dein Beitrag ist genau das wonach ich gesucht habe, ich habe eine kleine Hausmaus (und wie ich gelesen habe bin ich damit nicht alleine). Sie war wohl noch ein Mäusekind weil in den 2 Wochen die ich sie jetzt habe ist sie ordentlich gewachsen. Ein Bekannter der Koch in einem Restaurant ist hat sie im Küchenbereich gefunden und in den Garten verfrachtet. Keine 20 Minuten später war sie wieder da und wollte wieder in die Küche, aber das geht nicht, Mäuse können sich nicht in einer Restaurantküche häuslich niederlassen obwohl das aus Mäuseperspektive natürlich ein Schlaraffenland ist. Kurz und gut, sie wurde erneut aufgelesen und damit sie nicht von der dort wohnhaften Mietzekatze erwischt wird (deren Futterschüsseln stehen vor der Küchentür, die dürften das Mausilein angelockt haben) kam sie erst mal zu mir. Sie hat keine Scheu vor Menschen, wäre mir doch glatt fast über die Füsse getrippelt und wenn ich den Raum betrete kommt sie neugierig aus ihrem Schlafhäuschen, lässt sich durch die Gitterstäbe auch gerne mal kraulen. Ich nehme sie weder raus noch beschäftige ich mich im Übermaß, trotzdem ist sie sehr zutraulich, das kleine Mäusekind hat wohl noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und kennt sich in der großen weiten Welt offensichtlich noch nicht aus. Ich überlege jetzt auch in der Zoohandlung eine weisse Maus zu kaufen, dann können sie gemeinsam herumtollen. Nachdem die Kleine so unerfahren ist und der Winter vor der Tür steht kann sie erst mal hier bleiben. Wo bringt man mitten in der Großstadt eine Hausmaus unter? Noch dazu eine die man mühelos mit der Hand fangen kann. Wendy, ich hoffe Dein Mausilein hat noch eine gute Zeit vor sich, wenn sie fit und kräftig genug ist kann man ja immer noch eine Auswilderung in Angriff nehmen. Alle Mühe kann natürlich die Freiheit nicht ersetzen aber ich finde es schön daß es noch Menschen gibt die Zeit und Geld aufbringen um einem Lebewesen zu helfen das anderswo als Schädling verfolgt wird. Es ist mir klar daß dies immer eine Gratwanderung ist, aber es kommt doch sehr auf die Umstände an und mir fehlt hier streckenweise doch ein gewisses Einfühlungsvermögen der Diskussionsteilnehmer. Wir hatten übrigens früher schon mal weisse Mäuse (3 Stück) bin also kein Neuling.
Grüsse an alle und ich hoffe ich bin keinem auf den Schlips getreten.
 
Ich habs mir jetzt durchgelesen.

@Pet: ich kann dich leider nicht zitieren, denn dein Beitrag ist ziemlich unübersichtlich. Beim nächsten Mal achte bitte auf Absätze, das macht das ganze leichter zu lesen.;-)

Jetzt zum Thema: du hast eine Hausmaus gefunden. Hast du sie gewogen, als du sie gefunden hast? Farbmäuse sind mit vier Wochen geschlechtsreif und können selbstständig leben, sind aber noch lange nicht ausgewachsen. Deshalb muss es sich bei deiner Maus um kein Baby mehr handeln- auch wenn es keine Farbmaus ist.
Hast du eigentlich ein Foto der Maus? Dann können wir mal schauen, um was es sich handelt.

Du hast diese Maus nicht im Restaurant lassen können, das sehe ich ein. Aber warum konntest du sie nicht etwas weiter weg bringen und sie wieder freilassen? Gesetzt den Fall, es handelt sich tatsächlich um ein Baby, hättest du es päppeln können und dann auswildern...da es aber schon rumlief, kann es nicht mehr so winzig sein.

Dass dir diese Maus über den Weg lief, sich kraulen lässt und neugierig ist, heißt nicht, dass es sich trotzdem um ein Wildtier handelt, welches du schon rein aus gesetzlichen Gründen nicht behalten darfst. Auch in einer Großstadt gibt es Grünflächen und man könnte ja auch aus dieser Stadt rausfahren.
Der richtige Weg wäre also gewesen, das Tier anzuschauen, es zu wiegen, von einem TA anschauen zu lassen und je nach Gewicht wieder freizulassen oder noch eine Weile zu päppeln. Auf keinen Fall ist es eine Lösung, es zu behalten und mit einer Farbmaus zu vergesellschaften- schon gar nicht mit einer aus der Zoohandlung. Das sehen wir hier gar nicht gerne, wir sind ein Notfallforum und unterstützen Zoohandlungen nicht.;-)

Viele hier haben schon Wildmausbabys großgezogen, die später wieder ausgewildert wurden. Die Mäuse wurden manchmal schon etwas zutraulicher, haben aber spätestens nach dem Absetzen der Milchnahrung ihre natürliche Scheu wiedergewonnen. Es sind und bleiben Wildtiere, die in einer Wohnung nix zu suchen haben, auch wenn sie noch so niedlich sind. Und ich denke, ein Mensch kann bei einer gesunden Maus nicht wirklich beurteilen, ob diese in der Freiheit klarkommt oder nicht. Im Zweifel plädiere ich also immer für das Auswildern.

Und was Wendy betrifft: die hat hier über Wochen alle verrückt gemacht, hat mal behauptet, sie habe eine Feldmaus, dann eine Rötelmaus, dann eine Rennmaus...konnte aber nie ein Foto der Maus nachweisen.
Stattdessen wirft sie die Maus mit einer Farbmaus zusammen in einen Käfig- da freuen sich natürlich die Leute, die sich den Mund fusslig geredet haben, es nicht zu tun.
Der TA, der ihr geraten hat, die Maus mit einer Farbmaus zusammenzusetzen, lag schlichtweg falsch, denn eine Feldmaus (wie Wendy behauptet) gehört nicht in Gesellschaft mit einer Farbmaus- den Auswilderungsaspekt mal ganz abgesehen. In dieser Hinsicht hat er ganz offensichtlich keine Ahnung, deshalb wurde seine Aussage hier auch nicht so hochgelobt. Hier haben so viele Menschen tagtäglich mit TÄ zu tun, wir können sowas schon ganz gut beurteilen.;-)

Und jetzt hab ich vergessen, was ich noch schreiben wollt- naja, lies dir erst mal das durch, was ich geschrieben hab.:D

Gruß Anna
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Mareike, ich hoffe ihr seid mit neuen Leuten nicht immer so pampig, ich persönlich hab kein Problem lange Absätze zu lesen oder zu schreiben. Wie auch immer, ich hoffe daß das nicht vom Thema ablenkt.

pet
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Pet, keiner ist pampig zu Dir ! Pampig sieht anders aus....;-)

Es ist wirklich sehr anstrengend, so nen langen Text wie Deinen ohne Absätze zu lesen..!
Mach doch das nächste Mal einfach welche rein, dann haben wir das "Problem" nicht...;-)

Willst Du Deine Hausmaus wieder auswildern ?
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo Anna! Danke für Deinen konstruktiven Beitrag. Ich bin wie gesagt neu hier und wußte nicht wieviel Platz mir zur Verfügung steht, also hab ich´s mal nicht so lang gemacht.

Ich denke ich kann zusammenfassend auch gleich auf andere Beiträge antworten. Die Maus hab ich erst mal mitgenommen weil sie wie gesagt beim besten Willen nicht in der Restaurantküche einziehen kann. Die Besitzer sind sehr tierliebend aber müßten was unternehmen weil sie sonst mächtig Ärger bekommen würden, schlimmstenfalls würde das Lokal sogar geschlossen werden wenn da Mäuse rumlaufen. Foto hab ich momentan leider keines, das würde durch die engen Gitterstäbe auch nicht so gut werden fürchte ich. Sie ist dunkelgrau und von den Mundwinkeln abwärts ist sie hell, weiss würde ich das nicht nennen, aber sehr hell mit einem ziemlich schroffen Farbübergang. Vergleichsbilder im Internet führen mich zu der Annahme daß es sich um eine gewöhnliche Hausmaus handelt, Feldmäuse sehen anders aus.

Nach ein paar Tagen Beobachtungszeit war ich mir sicher daß es ihr gut geht, sie dürfte nur einfach total unerfahren sein. Sie ist in den 2 Wochen die ich sie jetzt habe etwa um die Hälfte gewachsen und sie springt jetzt auch nicht mehr so. Da sie offensichtlich nicht krank ist habe ich ihr bisher den Stress mit dem TA erspart. Es könnte sein daß sie an dem Tag als sie unbedingt in die Küche wollte nur ausgehungert oder unterkühlt war, jedenfalls hat sie sich auf alles gestürzt das ich ihr gegeben habe. Es ist auch nicht daran gedacht sie jetzt für immer und ewig zu behalten, ich hab 2 Hunde und 4 Katzen und war nicht darauf erpicht noch was anzuschleppen. Ihr zur Gesellschaft ein zweites Mäuslein anzuschaffen wäre nur eine Übergangslösung um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Dort wo sie war kann ich sie nicht wieder hinbringen, aber welche Überlebenschancen hat sie abseits von ihrem Clan? Sicher gibt es auch in der größten Stadt Grünflächen, aber mir geht es darum den bestmöglichen Lebensraum zu finden, abseits von den Ködern die in einer Stadt in vielen Kellern etc ausgelegt werden. Und als Hausmaus kann ich sie ja auch nicht in den Wald bringen, oder?

Daher meine Frage und ich hoffe auf kompetente Beratung: Wie müßte der neue Lebensraum aussehen um ihr ein Überleben zu sichern? Der Winter steht vor der Tür und selbst in den kleinsten Gärten ist alles abgeerntet, in den Nächten geht die Temperatur schon bis an die Null Grad Grenze also müßte auch ein warmer Unterschlupf gefunden werden. Außerdem habe ich gelesen daß Mäuse in einem fremden Revier oft verbissen werden. Es gibt also schon etliche Punkte die berücksichtigt werden müssen.

Zu einem anderen Beitrag, ich hatte auch mal ein Igelkind über den Winter, ich hab im Lauf der Zeit schon alles Mögliche angeschleppt aber nichts behalten. Entweder es ist gelungen sie aufzupäppeln und wieder frei zu lassen oder die Natur hat eben ihren Lauf genommen.

Liebe Grüße
pet
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo pet,

Die Maus hab ich erst mal mitgenommen weil sie wie gesagt beim besten Willen nicht in der Restaurantküche einziehen kann. Die Besitzer sind sehr tierliebend aber müßten was unternehmen weil sie sonst mächtig Ärger bekommen würden, schlimmstenfalls würde das Lokal sogar geschlossen werden wenn da Mäuse rumlaufen.
Das verstehe ich. So ne Küche mag zwar paradiesisch erscheinen, aber der richtige Ort für die Maus ist es auch nicht. Abgesehen von hygienischen Aspekt.;-)Deshalb ist es schon okay, dass du sie eingefangen hast.
Ob es jetzt eine Hausmaus ist, kann ich auch nicht sagen, ich hab aber auch noch nie ein Mausfindelkind aufgezogen. Vielleicht kriegst du ja doch ein Foto hin, dann kann noch jemand schauen, der sich richtig auskennt.
Wenn es schon richtig kalt bei euch ist, würde ich diesen Winter nicht mehr auswildern. Ich würde allerdings drauf achten, dass der Zwerg nicht noch zahmer wird als unbedingt möglich- also nicht mit ihm schmusen oder ihn auf dir rumlaufen lassen. Das Futter kannst du im Käfig verstreuen, also keinen Napf nehmen und ihm möglichst viele Sachen suchen, die er draußen auch fressen würde. Hier könnte man ihn wohl noch auswildern, es ist noch ziemlich warm im Süden grad.
Hast du ihn mal gewogen? 20g sollte er gewichtstechnisch mindestens haben.

Daher meine Frage und ich hoffe auf kompetente Beratung: Wie müßte der neue Lebensraum aussehen um ihr ein Überleben zu sichern? Der Winter steht vor der Tür und selbst in den kleinsten Gärten ist alles abgeerntet, in den Nächten geht die Temperatur schon bis an die Null Grad Grenze also müßte auch ein warmer Unterschlupf gefunden werden. Außerdem habe ich gelesen daß Mäuse in einem fremden Revier oft verbissen werden. Es gibt also schon etliche Punkte die berücksichtigt werden müssen.
Für eine Hausmaus wäre zum Beispiel eine Scheune toll oder ein Bauernhof, es geht aber auch ein Reiterhof. Sowas gibts doch auch in der Großstadt.
Er findet dort auch eine Sippe, der er sich anschließen kann.=)

Gruß Anna
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

aber welche Überlebenschancen hat sie abseits von ihrem Clan?

Da sie bereits seit 2 Wochen bei Dir ist, hat sie keinen Clan mehr. Mäuse erkennen sich und ihre Rudelmitglieder anhand des Geruchs. Nach 2 Wochen abseits ihres Revieres und ihres Rudels trägt Deine Maus diesen Geruch nicht mehr. Das bedeutet, dass ihre (ehemaligen) Rudelkameraden sie nicht mehr als eine der ihren erkennen würden: sie gehört nicht mehr dazu.

Zum anderen reicht das Mäusegedächtnis auch nicht weiter als einige wenige Tage - nach 2 Wochen kann sich Deine Maus deshalb auch nicht mehr an ihren ehemaligen Gruppengeruch erinnern, und damit nicht an ihre früheren Kameraden.

Dieser Faktor muss Dir also kein Kopfzerbrechen bereiten. Wo immer Du sie wieder in die Freiheit setzt bzw. auswilderst, wird sie fremd sein und sich erst integrieren bzw. etablieren müssen.
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo Anna! Danke daß Du so spät noch Deine Zeit opferst! Ja also ich nehme sie nicht raus damit sie nicht auch noch handzahm wird, manchmal möchte sie gekrault werden, aber durch die Gitter kommt man bloß mit der Fingerkuppe, also muß sie sich dazu ganz nahe an die Gitterstäbe setzen. Sonst turnt sie munter durch den Käfig, ich hab ihr einen Hamsterkäfig gekauft (weil der grösser war als die Mäusekäfige), sie hat "Erdgeschoss" und 2 Etagen, ganz oben steht das Schlafhäuschen. Das Futter wird im ganzen Käfig verstreut, auch unter dem Heu versteckt usw. nur das Wasser bekommt sie in einem Napf. Also wenn sie was fressen will muß sie auch Bewegung machen :o) außerdem ist das gut gegen Langeweile und naturnaher, später wird sie sich draussen ihr Futter auch suchen müssen. Als Material für ihr Schlafhaus bekommt sie Hamsterwolle (flauschige Baumwolle) und Heu, daraus baut sie sich ein kuscheliges Nest.

Nachdem Du meine Bedenken teilst kann sie gerne hier überwintern, ich möchte natürlich nicht daß sie draussen umkommt. Wenn es Frühling oder Sommer wäre würde es sicher kein Problem sein sie wieder auszuwildern, sie würde genug finden und bis zum Winter gelernt haben für sich selbst zu sorgen, aber so .... Ja, bei uns ist es schon ziemlich kalt, letzte Nacht waren es bloß 2 Grad, nicht mehr lange und wir werden den ersten Frost haben.

So, ich mach dann mal Schluß für heute, vielen Dank für Deine fachkundigen Ratschläge und ich wünsche Dir eine Gute Nacht

pet
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo Schattenschwinge! War so lange mit tippen beschäftigt daß Dein Eintrag vorher noch gar nicht da war.

Ich dachte mir schon daß sie sich später mal ganz was Neues suchen wird müssen. Ich bin mir nicht ganz sicher ab welchem Alter man das zweifelsfrei erkennen kann, aber ich denke es ist ein Mäusemädchen. Soweit ich mich bisher informieren konnte haben es Weibchen etwas leichter Anschluß zu finden, das reduziert mein Kopfzerbrechen. Jetzt bleibt momentan nur die Frage ob sie - da sie nun ja etwas länger bleibt - nicht doch Gesellschaft haben sollte. Nachdem sie ja erst 2 Wochen da ist zeigt sie noch keine Anzeichen von Langeweile wie Käfig nagen oder stereotype Bewegungen (immer die gleich Strecke laufen etc) aber wie wird das über einen längeren Zeitraum sein? Das Hamsterrad das beim Käfig-Inventar dabei war verschmäht sie, das ist ihr wohl nicht ganz geheuer. Eine Maus aus der Zoohandlung war eine naheliegende Idee weil wir eine gleich um die Ecke haben, das örtliche Tierheim ist mehr als eine Stunde Fahrt entfernt und es ist vermutlich nicht zu erwarten daß noch eine weitere Maus bei der Restaurantküche Einlass begehrt (noch dazu wo genau vor der Tür die Mietzekatze wartet ...). Der kleine Zwerg hatte Glück daß sie an dem Abend nicht in der Nähe war!
Vielen Dank auch an Dich für Deine Zeit und Deinen fachkundigen Beitrag, Gute Nacht!

pet
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo pet!

Auch auf die Gefahr hin, mit der Tür ins Haus zu fallen: es steht zu befürchten, dass Hamsterkäfig und Einrichtung nur bedingt für die wilde Maus geeignet sind.
Wie groß ist denn der Käfig? Bedenke, dass die Maus ein Wildtier ist, das in seiner natürlichen Umgebung bis zu einigen Kilometern pro Tag zurücklegen würde. Ihre Behausung bei Dir muss zumindest so groß sein, dass sie ein ordentliches Stück laufen kann ohne nach zwei Sprüngen am nächsten Gitter zu landen... Sie muss ja fit und trainiert sein, sobald sie sich wieder in den Überlebenskampf der Freiheit stürzt. Dazu braucht sie Rennstrecke und eine Art "Geschicklichkeitsparcours".

Was Du ihr deshalb unbedingt bieten solltest, ist einerseits ein mäusegeeignetes Laufrad. Die Räder, die man mit Käfigen zusammen kaufen kann, sind meist zu klein (so wahrscheinlich auch Dein Hamsterrad). Ein Rad, in dem Maus ergonomisch gesund laufen kann, benötigt einen Durchmesser von mindestens 25 cm. Ist das Rad kleiner, drohen (durch die unnatürliche Kopf- und Schwanzhaltung) Bandscheibenschäden - sehr unangenehm.

Zum anderen wäre es wichtig, dass Du den Käfig so natürlich wie möglich einrichtest - also mit Dingen, die die Maus auch in ihrer späteren Umgebung vorfinden wird. Das können sein: Heu, Stroh, Äste, Zweige, Laub, Borkenstücke (nicht selber sammeln, sondern in Form von Überstreu besorgen), ein paar Büschel frisches Gras. Welche Pflanzen sich eignen, findest Du im Wiki (oben in der braunen Kopfzeile, 2. von links). Wenn Du erwägst, sie später bei einem Reitstall auszuwildern, ist normale Einstreu als Untergrund natürlich passend.

Wie gesagt, bau ihr im Käfig ruhig einen richtigen Hindernisparcours: sie muss Kraft, Kondition, Geschick und Koordination schulen, um in Freiheit möglichst gute Erfolgschancen zu haben. Dafür ist es natürlich optimal, einen möglichst großen Käfig oder auch ein geeignetes Aquarium zur Verfügung zu haben.

Du siehst, es ist nicht so ganz einfach, wie man angesichts einer viertel Handvoll Maus erwarten würde. Beste Absichten hast Du, das haben wir schon gemerkt. Jetzt müssen wir Dich nur auch noch damit konfrontieren, dass das ganze auch ganz schön aufwendig ist (und ich bin zu müde, als dass mir eine gute, diplomatische und subtil-suggestive Formulierung einfallen würde - sorry...).

Bleibt noch die Gesellschaftsfrage. Die ist immer schwierig. Zum einen sind Mäuse extreme Rudeltiere und stehen unter deutlichem Stress, wenn sie ohne Rudelkameraden sind. Zum anderen kann eine (domestizierte) Farbmaus einer (wilden) Hausmaus keine adäquate Gesellschaft bieten. Warte mal noch ein paar Antworten ab. Du kannst auch mal Angelus Noctis anschreiben - sie hat umfangreiche Erfahrungen in der Wildmausaufzucht und -wiederauswilderung - und sie direkt fragen.

Und nu - Matrazenhorchen!
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo pet,

Als Material für ihr Schlafhaus bekommt sie Hamsterwolle (flauschige Baumwolle) und Heu, daraus baut sie sich ein kuscheliges Nest.
ich muss mich erklären- ich verwende immer den Begriff "Käfig", wenn ich von einer Mäusebehausung spreche, auch wenn ich ein Aqua oder einen EB meine. Ich muss das mal ändern, das führt immer zu Missverständnissen.
Dann möchte ich mich Schattenschwinge unbedingt anschließen- ein Hamsterkäfig ist auf Dauer sicher nicht die richtige Behausung für die Maus. Ich würde zu einem großen Aqua tendieren in 1,60m Länge oder mehr. Das klingt jetzt riesig, aber gemessen an dem, was die Tiere in der Natur an Strecke zurücklegen, ist das nichts. Schattenschwinge hat es ja schon erwähnt. Außerdem kannst du ein Aqua naturnaher einrichten.

Was Du ihr deshalb unbedingt bieten solltest, ist einerseits ein mäusegeeignetes Laufrad.
Kleiner Tip- so ein Laufrad bekommt du zum Beispiel hier;-)
Bei den Laufrädern kannst du entweder das Whodent Wheel mit 27cm Durchmesser nehmen oder das Holzlaufrad mit 25cm.

Gruß Anna
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Ich möchte nochwas zur Hamsterwatte sagen:

Die gängigen Hamsterwatten (auch die vollverdaulichen) führen leider imme wieder zu Problemen. Ich wollte es selber nicht glaubn, bis ich bei einem meiner Hamster gesehen hab, dass er sich in einer Schlinge verheddert hatte. In schlimmeren Fälle können sich die Tiere ganze Gliedmaßen abschnüren. Es wäre besser sie zu entfernen und als Nistmaterial nur Heu, Stroh und Klopapierschnipsel anzubieten.

Übrigens wollte ich nicht pampig sein, sondern nur erwähnen, warum ich auf den Rest deines Textes nicht antworten konnte ;-)
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Waaah, Mareike, jetzt weiß ich wieder, warum ich das Zitat da oben stehen hab!*schäm*Ich wollt in etwa das Gleiche sagen...*kopfkratz*
Heieiei, mein Gehirn...nuja...weitermachen!:D
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo zusammen! Schattenschwinge und Anna, vielen Dank für Eure Zuschriften.

Also ich hab jetzt mal den Käfig ausgemessen, 50 hoch, 35 breit, 23 tief mit wie gesagt 2 Etagen. Daß das nur eine Notlösung sein kann war mir natürlich von Anfang an klar, bitte nicht vergessen daß mir die Maus völlig unerwartet ins Haus geschneit kam und ich keine Möglichkeit hatte irgendwelche Vorbereitungen zu treffen. Ich mußte also alles in Windeseile organisieren so gut es ging und beim Käfig mußte ich nehmen was auf Lager war und er sollte katzensicher sein. Bis vor ein paar Stunden war auch nicht absehbar ob und für wie lange sie noch bleiben wird, also hab ich jetzt nicht gleich die ganze Wohnung umgebaut. Nachdem wir uns jetzt beide auf einen längeren Aufenthalt einstellen müssen braucht es natürlich ein Konzept und vor allem eine größere Kiste.

So ein Riesenaqua klingt toll, aber ich fürchte das übersteigt meine Möglichkeiten. Der Vater von einem Bekannten ist Tischler, der könnte mir sicher aus Holzresten eine große Kiste bauen, die neue Behausung muß ja nicht irgendwelchen Schönheitsidealen entsprechen sondern soll funktionell sein und ich kann sie später wenn sie nicht mehr gebraucht wird zerlegen und als Sperrmüll entsorgen. Ich hätte Platz für eine Kiste 1.10 m x 85 und ca. 70 cm hoch (damit man den Boden noch gut reinigen kann). Da wäre dann auch Platz für Äste zum klettern usw.

Danke für die Tips für das Hamsterrad. Irgendwie scheint sie damit nichts anfangen zu können. Wie lernen Mäuse ein Hamsterrad zu benutzen? Nachdem sie sich vor dem Rad schreckte weil es sich immer bewegt hat wenn sie drunter durch oder knapp vorbei lief habe ich es erst mal aus dem Käfig genommen.

Gewogen habe ich die Maus noch nicht, ich kann versuchen sie auf die Küchenwaage zu setzen wenn ich sie das nächste Mal aus dem Käfig nehme um sauber zu machen. Die Waage zeigt ein so geringes Gewicht vermutlich nicht ganz genau an aber ich hoffe es funktioniert irgendwie. Sie hat in den mittlerweile 2 1/2 Wochen ganz ordentlich zugelegt, sie schleppt auch Futter in ihr Schlafhäuschen und hortet dort ihre Schätze. Ich habe gelesen daß sich Hausmäuse Vorräte für den Winter anlegen. Ích nehme die Sachen dann halt raus wenn ich den Käfig putze, erstens damit da nichts schlecht wird und zweitens hat sie dann wieder was zu tun um die Vorratskammer aufzufüllen. Sie bekommt natürlich jeden Tag frisch und immer reichlich damit sie sich aussuchen kann was sie möchte. Vorgestern habe ich ihr eine halbe Erdbeere gegeben, an der hat sie 2 Tage gemampft und es ist immer noch was übrig, das kann man natürlich nicht liegen lassen.

Zur Hamsterwatte. Ich hab mir ja schon einige Informationen aus dem Internet durchgelesen und was man als Nestmaterial anbieten kann, da habe ich auch gelesen daß manche Materialien sich nicht eignen weil die Tiere sich darin mit den Beinchen verheddern und das schlimme Folgen haben kann. Ich habe also die Watte zerfasert und in kleine Stückchen gerzupft bevor ich sie ihr zur weiteren Verwendung in den Käfig gelegt habe. Sie nimmt die Watte als Untergrund und schichtet darauf dann eine Menge Heu. Wenn sie auch mit Küchenkrepp oder so zufrieden ist kann sie das gerne haben.

So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Kann sein daß ich in den nächsten Tagen nicht immer gleich auf neue Beiträge antworten kann weil ich Doppel- bzw. Spätschicht habe, also bitte nicht denken ich bin ausgewandert :o)

Vielen Dank an alle die hier Zeit und Mühe investieren um mein Mausilein gut über den Winter zu bringen. Ich bin bemüht mein Möglichstes zu tun, aber es wird nicht gleich alles über Nacht gehen. Vor allem möchte ich zuerst die Details klären um die bestmögliche Lösung zu finden. Wie man sieht schafft jeder noch so kleine Hausgast Situationen wo es doch etliches zu berücksichtigen und zu bedenken gibt.

pet
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Hallo pet,

vorsichtshalber würde ich die Watte trotzdem weglassen. Auch kleingerupft können sich doch Schlingen bilden. Abgesehen davon würde sie das in der Natur ja eh nicht finden.
Vllt könntest du statt dessen auch Laub anbieten? *grübel*
Ich hab mal Laub und Moos gesammelt, abgekocht und trocknen lassen, dass war sehr beliebt. Aber eventuell kann man das einer Wilden auch so reingeben?

Mit dem Rad ist so eine Sache... Vllt mag sie es nicht, weil es zu klein ist. Ein großes kaufen und dann mag sie es trotzdem nicht wär auch doof. Aber die bekommt man meist auch gut weiterverkauft.

Ach ja, und wegen der Vorräte.
Wenn die immer komplett entfernt werden ist das für das Tier extremer Stress. Ich würde nur gucken, dass verderbliches rausgenommen wird und ansonsten höchstens mal die Hälfte des Trockenfutters rausnehmen, aber nie alles auf einmal.
 
AW: Vergesellschaftung hat geklappt

Du könntest es auch mal mit einer Kapokschote versuchen. Das zeug da drin ist super flauschig, ganz arg weich, voll verdaulich und bildet keine gefährlichen Schlingen. Kann man im Internet bestellen.
Ein größerer Käfig ist wirklich empfehlenswert. Das merkst Du selber ja auch schon. Die von Dir vorgeschlagenen Maße sind auf jeden Fall besser geeignet.

Ich trenn das Ganze hier mal ab und verschieb das in einen extra Thread. Dann müssen wir uns hier nicht in Wendys Thread unterhalten.

Lumi
 
Auch für eine wilde Maus sollte man kein draußen aufgesammeltes, "unverarbeitetes" Laub oder Moos verwenden. Das enthält nämlich einiges an Passagieren - zumindest mal Zecken und eine sehr reichhaltige Bodenfauna (Bakterien und weitere Zugaben). Für die Maus ist das weniger ein Problem - damit wird sie, sobald wieder in Freiheit, ohnehin konfrontiert sein. Die Passagiere können aber dem Menschen (pet) gefährlich werden! Deshalb sollte man auf Material direkt aus der Natur, besonders direkt vom (Wald-) Boden, besser verzichten, oder es vor Benutzung entsprechend entparasitieren.
(Oder einfach entparasitiert kaufen - gibt´s als Überstreu im Zoohandel.)
 
Auch für eine wilde Maus sollte man kein draußen aufgesammeltes, "unverarbeitetes" Laub oder Moos verwenden. Das enthält nämlich einiges an Passagieren - zumindest mal Zecken und eine sehr reichhaltige Bodenfauna (Bakterien und weitere Zugaben). Für die Maus ist das weniger ein Problem - damit wird sie, sobald wieder in Freiheit, ohnehin konfrontiert sein. Die Passagiere können aber dem Menschen (pet) gefährlich werden! Deshalb sollte man auf Material direkt aus der Natur, besonders direkt vom (Wald-) Boden, besser verzichten, oder es vor Benutzung entsprechend entparasitieren.
(Oder einfach entparasitiert kaufen - gibt´s als Überstreu im Zoohandel.)

Ich weiß jetzt krieg ich gleich eins auf die Mütze....*Angst* ABER:

Ist das jetzt nicht ein wenig übertrieben ??? *grübel*

Ähm ich geb meinen immer frisches Moos aus dem Wald.. ich hab mir da noch nie was bei gedacht....*Angst*, das ist ja das schöne dran... Spinnen, sollte aus Versehen noch eine dran sein, werden sofort gefressen...;-) und dann die Gerüche erst, die sind doch grad das tolle für die Mäusen...

Wenns danach geht, dürfte ich den Mäusen auch keine frischen Äste mit Blättern dran geben....

Ich persönlich halte nichts von dieser übertriebenen Sterilität....
 
*auch mal einmisch zum letzten Beitrag*
Frische Äste mit frischen Blättern bekommen unsere Mäuschen nur von den Pflanzen, die auf unserer Dachterrasse stehen - und selbst die mit einem etwas mulmigen Gefühl...
Irgendwelche Pflanzen aus dem Wald würde ich ihnen nie in den Käfig tun, weil ich viel zu viel Schiss vor besagten Untermietern hätte....
Dass das evtl. "übertrieben" ist, so viel Vorsicht für eine Wildmaus walten zu lassen, klingt auf den ersten Blick plausibel... Aber der Nachsatz: "kann auch für Menschen bedenklich werden" berechtigt diese Vorsicht meiner Meinung nach wieder. Klar, eine Wildmaus muss sich auch mit Zecken und Co auseinandersetzen - aber deshalb muss man sich diese Viecher ja nicht mutwillig ins Haus holen ;-)
Ist wohl nicht ganz einfach diese Gratwanderung zwischen möglichst natürlicher Gehegegestaltung und der Parasitengefahr....
LG, 7of9
 
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