Jetzt muss ich doch endlich mal die Schäbchen updaten...
Also - Die Wärmelampe ist ein voller Erfolg. Ich hab sie komplett selbst gebastelt, aus einer Fassung, einem Schirm, 2 Meter Kabel, einem Netzstecker, einem Schalter, einem Stück Leder als höhenverstellbarer Aufhängung, div. Metallhaken zwecks Beleuchtung verschiedener Aquarienbereiche. Oh, und einer Birne. Exo Terra SunGlo. Oder so. Die Schaben lieben sie, und ich bin vor Stolz über meine erste selbstgebaute Lampe fast geplatzt.
Schön. Leider hat die Harmonie im Schabenaquarium nicht lange angehalten. Ich hatte es wohl ein bißchen zu gut mit dem Reinigungstrupp der Asseln gemeint. Die Sache mit "Viel hilft viel" hätte ich eigentlich besser wissen müssen. Oder selber drauf kommen können, dass Asseln als Kiemenatmer, na, was wohl, genau - Ammoniak ausscheiden. Die Schaben haben mich umgehend darauf hingewiesen, indem sie zusehends kläglicher auf dem Boden herumkrochen.
Also - Notfallplan B. Terrarium komplett ausräumen. Die Schaben samt Einrichtung (wäh, schimmelig!) in die eine Kiste, die Erde samt den 120 Asseln in die andere. Was kann ich denn auch dafür, dass unser Garten so viele Asseln hergibt? Die stammten alle aus einem einzigen Baumstumpf!
Dann eben ohne Asseln. Aquarium trocken legen, alles gründlich säubern. Frischen Humus hatte ich gerade nicht, also gab´s erstmal einen möglichst trockenen Untergrund:
Buchenholzgranulat. Damit auch ja keine unnötige Assel überlebt. Mehlwürmer müssen reichen. Die Schäbchen waren nicht gerade begeistert von diesem Untergrund, fanden aber zumindest das allgemeine Klima nun deutlich angenehmer, und erholten sich allmählich.
Derweil durfte die durchfeuchtete Einrichtung gründlich trocknen, und ich setzte frischen Kokoshumus an und ließ ihn diesmal gut durchtrocknen. Lieber zu trocken, als schimmelig.
Dann endlich kam die Wiedereinrichtung - in geändertem Design, mit verschiedenen Wärmezonen, horizontal und vertikal, diesmal mit lauschig überdachtem Futterbereich, trockenem Laub als Bodendecke, und noch viel mehr dunklen Winkeln als zuvor. Hat Stunden gedauert, bis alles genau am richtigen Platz saß, stand und vor allem fest klemmte. Korkröhre (erste Hälfte) auf Mangrovenwurzel auf Korkröhre (zweite Hälfte) auf Backstein. Hat mich den letzten Nerv gekostet.
Dann noch die restliche Einrichtung rein, noch mehr Kork, Einchenblätter und Plastikgebüschchen. Schaben rein - fertig!
Nein, noch nicht ganz. Ein paar Mehlkäfer durften noch hinzu ziehen. Nicht so sehr als Putzkolonne, sondern mehr, um ein wenig mehr "action" hinein zu bringen.
Und nun - Fotos!
Gesamtansicht. Ausnahmsweise mal ohne Blitz, dafür mit Stativ.
Linke Seite. Hinten das Gebüsch, davor ein kleineres Korkgebirge mit Tunnels. Irgendwo darunter steckt auch die Trinkschale.
Moderner Plattenbau auf der rechten Seite. Und unter der Korkplatte ganz oben sitzen die älteren Schaben, während sich die Mehrheit der Jugend in der schrägen Korkröhre im Vordergrund verschanzt hat. Die, die es lieber ein wenig ruhiger und kühler mögen, hocken unter der unteren Korkplatte.
Die Mitte. Das Tonschälchen unter der Mangrovenwurzel ist die Futterstelle, die Schale links vorne (man sieht ein bißchen vom Rand) die Tränke, und in dem blauen Plastikdeckel gibt´s Obstbrei. In den Ritzen und Spalten der Mangrovenwurzel sitzen etwa 90 % der Schaben.
Ein Mitglied der actionlastigeren Bewohner. Naja, momentan gerade eher nicht.
Drei reizende Schabenpopos. Der Hinterleib darf gerne in der Sonne brutzeln, aber den Kopf hält man doch lieber im Schatten.
Erwischt! Ein gemütlicher Positionswechsel.
Ja, oben ist es noch ein
bißchen wärmer.
Und jetzt noch in voller Breitseite und ganzer Schönheit.